„Stille Entzündungen“ - der Zündstoff für zahlreiche Krankheiten

Zeigt der Blutbefund leicht erhöhte Entzündungswerte, ohne dass man sich krank fühlt bzw. Schmerzen verspürt, kann es sein, dass eine stille Entzündung im Körper schlummert. Die Gefahr dahinter: Auch wenn man sie (noch) nicht deutlich spürt – sie stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. In diesem kurzen Ratgeber lesen Sie, wodurch stille Entzündungen entstehen und was die Folgen sein können, wenn man diese nicht behandelt.
„Stille Entzündungen“ - der Zündstoff für zahlreiche Krankheiten

Von Mag. Pharm. Dirk Meier

Entzündung: gut oder schlecht?

Mit Entzündungen wird in der Regel etwas assoziiert, das schmerzt bzw. gerötet oder angeschwollen ist. Im Grunde haben sie aber einen positiven Grund: Sie sind eine Reaktion unseres Immunsystems und ein natürliches Mittel des Körpers, um etwas zu „reparieren“. Darüber hinaus zeigen sie uns deutlich, dass etwas nicht stimmt und wir etwas dagegen tun müssen. Zumindest gilt das für die klassischen bzw. „akuten“ Entzündungen, die etwa in Folge von Wunden, Allergien oder Bakterien auftreten. Stille Entzündungen hingegen, sind für uns nicht klar spürbar – und gerade deshalb so gefährlich.

Mit Entzündungen wird in der Regel etwas assoziiert, das schmerzt bzw. gerötet oder angeschwollen ist.

Wie entstehen stille Entzündungen?

Die Liste der Ursachen einer stillen Entzündung ist lang und kaum jemand führt ein Leben, bei dem sämtliche Risikofaktoren ausgeschlossen werden können. So zählen etwa chronischer Stress, Schadstoffe aus der Umwelt, Infektionen aber auch ungesunde Ernährung oder Übergewicht zu den Auslösern.

Symptome und mögliche Folgen

Das stetige Entzündungsgeschehen im Körper kann sich dann auf genauso viele Arten bemerkbar machen: etwa durch Müdigkeit und Erschöpfung, ein allgemeines Krankheitsgefühl, häufige Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Gelenkbeschwerden oder Schlafstörungen. Doch kaum jemand führt diese Beschwerden gleich auf eine Entzündung zurück. Ein klarerer Hinweis ist da schon das Blutbild: Zeigt es einen leicht erhöhten CRP-Wert ist das ein Alarmsignal, das vom Arzt weiterverfolgt werden müsste. Sehr oft passiert dies aber erst ab einem CRP-Wert von mehr als 5mg/l, also wenn von einer akuten Entzündung auszugehen ist. Doch schon wenn Werte von über 1 mg/l regelmäßig und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, kann man in der Regel davon ausgehen, dass sich eine stille Entzündung im Körper breit gemacht hat.

Die Folgen einer unbehandelten stillen Entzündung können schwer sein:

  • Arterienverkalkung (und damit ein steigendes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt)
  • Depressionen
  • Alzheimer
  • Parkinson
  • Fettleber
  • Arthritis

Symptome und mögliche Folgen von stillen Entzündungen

 

Neueste Untersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass auch Long-Covid-Symptome ihre Ursache in einer durch die Krankheit hervorgerufenen stillen Entzündung haben können. In jedem Fall gilt also, das Blut regelmäßig kontrollieren zu lassen und am besten bereits vorbeugend auf einen gesunden Lebensstil setzen: regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und das bewusste Vermeiden von Stress.

Neueste Untersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass auch Long-Covid-Symptome ihre Ursache in einer durch die Krankheit hervorgerufenen stillen Entzündung haben können.

Darüber hinaus gibt es zwei Nährstoffe, die sich bei der Vorbeugung und Behandlung stiller Entzündungen besonders bewährt haben:

Omega-3-Fettsäuren

Studien zeigen, dass besonders die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA entzündungshemmend wirken. So konnte bei der Einnahme eines hochdosierten Omega-3-Präparates der entsprechende Entzündungswert im Blut innerhalb von nur 8 Wochen um 42 % gesenkt werden.1
Dies lässt sich so erklären, dass die Omega-3-Fettsäuren im Körper in spezielle Botenstoffe umgewandelt werden, die unter anderem bei der Bekämpfung einer Entzündung im Körper helfen.

Wichtig zu wissen: Über die Ernährung nehmen wir in der Regel zu wenig Omega 3 auf, um einen solchen Effekt zu erzielen. Hier empfehlen sich hochwertige Präparate aus der Apotheke, die die beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA in hoher Konzentration beinhalten

 

Studien zeigen, dass besonders die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA entzündungshemmend wirken.

Curcumin aus der Curcuma-Wurzel

Auch Curcumin – ein Inhaltsstoff der gelben Curcuma-Wurzel – zeigt in hoher Konzentration einen positiven Effekt auf die Entzündungswerte. Man geht davon aus, dass das Curcumin im Körper Enzyme bindet, die an Entzündungsvorgängen beteiligt sind, und diese blockiert.

Auch hier gilt jedoch: Das beliebte Curcuma-Gewürz aus dem Supermarkt verleiht dem Essen zwar einen guten Geschmack, solange es aber nicht täglich löffelweise konsumiert wird, reicht auch hier der Curcumin-Gehalt nicht aus. In hoch konzentrierter Form (etwa als Curcuma-Extrakt in Tabletten) kann Curcuma aber bei jeglicher Art der Entzündung zu einer Linderung beitragen.

Auch Curcumin – ein Inhaltsstoff der gelben Curcuma-Wurzel – zeigt in hoher Konzentration einen positiven Effekt auf die Entzündungswerte.

  • Mag. pharm. Dirk Meier

    Über den Autor

    Mag. pharm. Dirk Meier ist Pharmazeut, Apotheker, Nährstoff-Experte und Schulungsleiter für Apothekenpersonal.

    Mag. pharm. Dirk Meier

1 Ellulu MS, KhaH, Patimah I, Rahmat A, Abed Y. Effect of long chain omega-3 polyunsaturated fatty acids on inflammation and metabolic markers in hypertensive and/or diabetic obese adults: a randomized controlled trial. Food Nutr Res. 2016 Jan 29;60:29268. doi: 10.3402/fnr.v60.29268. PMID: 26829184; PMCID: PMC4734034.

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