Um die Beckenbodenmuskulatur bis ins hohe Alter fit und belastungsfähig zu erhalten, kann diese gezielt mit Beckenbodentraining gestärkt werden. Bei einer bereits bestehenden Schwächung des Beckenbodens etwa nach einer Geburt oder nach dem Beginn der Wechseljahre kann man so den Beckenboden wieder in Form bringen. Eine positive Begleiterscheinung ist, dass es die Lust am Sex erhöht und diesen intensiver macht.
Bevor mit den Übungen begonnen werden kann, ist es jedoch wichtig zu wissen, dass Sie die richtige Beckenbodenmuskulatur anspannen. Um ein Gefühl für Ihren Beckenboden zu bekommen, probieren Sie auf der Toilette, den Harnstrahl am Ende des Urinierens kurzfristig zu unterbrechen. Die Muskeln, die Sie dazu anspannen müssen, sind die Beckenbodenmuskeln. Wichtig: Diese Übung beim Harnlassen dient nur zum Erspüren der Beckenmuskulatur und soll nicht regelmäßig gemacht werden, da sie den Reflex, der dem Entleeren der Blase dient, stören kann. Beim Training dieser wichtigen Muskelgruppe sollen keine anderen Muskeln, wie etwa die Gesäßmuskeln angespannt werden. Wenn sie unsicher sind, fragen Sie beim nächsten Termin Ihren Gynäkologen.
Wir haben hier acht einfache Übungen zusammengestellt, die nicht schwer sind und sich fast überall durchführen lassen ohne dass andere Menschen merken, was Sie gerade tun
Beckenbodenübung 1
Die Übung können Sie im Sitzen, Stehen oder im Liegen durchführen. Die Beckenbodenmuskeln, wie oben beschrieben, so stark wie möglich anspannen, ohne dabei andere Muskelpartien mit zu beanspruchen.
Wiederholen Sie die Übung bis zu zehn Mal. Versuchen Sie, die Muskeln jeweils sechs bis acht Sekunden anzuspannen. Die Übungen sollten Sie mindestens drei Mal täglich durchführen.
Noch effizienter wird es, wenn Sie die Muskeln erst acht Sekunden zusammenziehen und im Anschluss daran versuchen, die Muskulatur mit drei- bis viermaligem, raschen Zusammenziehen noch weiter zu verschließen.
Beckenbodenübung 2
Stellen Sie sich aufrecht hin und spreizen Sie die Beine. Die Hände liegen auf dem Gesäß. Ziehen Sie nun die Beckenbodenmuskeln nach oben und innen. Die Hände kontrollieren, dass Sie nicht die Gesäßmuskulatur nutzen.
Wiederholen Sie diese Übung mehrmals täglich.
Beckenbodenübung 3
Legen Sie sich flach auf den Bauch und winkeln ein Bein an. Spannen Sie nun abwechselnd Ihre Bauch-, Gesäß- und Beckenbodenmuskeln an. Halten Sie die Anspannung jeweils für zwei bis drei Sekunden.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens acht Mal.
Beckenbodenübung 4
Knien Sie sich mit leicht geöffneten Beinen auf den Boden. Die Füße berühren sich gegenseitig. Legen Sie Ihren Kopf auf die Hände. Heben Sie nun das Gesäß an und ziehen Sie die Knie zusammen, indem Sie die Beckenbodenmuskeln anspannen.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens acht Mal.
Beckenbodenübung 5
Legen Sie sich mit leicht angezogenen Knien auf den Rücken. Heben Sie beim ausatmen das Gesäß an und ziehen Sie den Bauch für zwei bis drei Sekunden ein.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens acht Mal.
Beckenbodenübung 6
Setzen Sie sich im Schneidersitz hin, halten Sie den Rücken gerade und stützen Sie sich mit den Händen ab. Jetzt heben Sie die Beckenbodenmuskeln nach oben und innen.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens acht Mal.
Beckenbodenübung 7
Stellen Sie sich mit leicht geöffneten und gebeugten Beinen hin. Stützen Sie sich mit den Händen auf die Oberschenkel, dabei sollte der Rücken gerade bleiben. Ziehen Sie die Beckenbodenmuskeln nach oben und innen.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens acht Mal.
Beckenbodenübung 8
Setzen Sie sich auf einen Stuhl und stellen Sie die Füße auf den Boden. Nun heben Sie die Beine mit geschlossenen Knien und geradem Rücken vom Boden ab. Atmen Sie dabei aus und spannen Sie die Gesäß- und Bauchmuskulatur für einige Sekunden an. Beim Einatmen setzen Sie die Füße wieder auf dem Boden ab.
Wiederholen Sie diese Übung mindestens zehn Mal.
Auswahl an kurzen Beckenbodenübungen für das tägliche Beckenbodentraining
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