1. Es gibt kein Ansteckungsrisiko
Viele Leute schrecken beim Anblick der trockenen, geröteten und schuppenden Haut zurück. Angst, sich anstecken zu können, brauchen Sie aber nicht zu haben: Weder Neurodermitis noch Psoriasis (auch Schuppenflechte genannt) sind ansteckend.
2. Stillen beugt Neurodermitis vor
Tatsächlich! Wenngleich noch nicht endgültig bewiesen, so gibt es dennoch einige Hinweise darauf, dass konsequentes Stillen während der ersten sechs Lebensmonate die Wahrscheinlichkeit des Auftretens senken und die Schwere von Neurodermitis mildern kann.
3. Heißes Wasser schadet der Haut
Indirekt, ja. Denn durch langes Duschen oder Waschen mit heißem Wasser werden der ohnehin fettarmen, weil trockenen Haut wichtige Fette entzogen. Die Haut hat allerdings Feuchthaltestoffe wie Fett dringend nötig, um Wasser zu binden. Deshalb gilt: Je trockener die Haut, desto fetthaltiger muss die Hautpflege sein.
4. Öle sind gut für die Haut
Prinzipiell richtig, denn pflanzliche Öle schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust. Greifen Sie ruhig zu Mandel-, Jojoba-, Distel-, Nachtkerzen-, Oliven- und Macadamianussöl, diese sind besonders gut geeignet. Die Finger lassen sollten Sie jedoch von Arganöl: Dessen zellstimulierender Effekt schadet der Haut.
5. Sonne & Solarium sind gesund
Das stimmt – bis zu einem gewissen Grad. Eine spezielle Lichttherapie mit UV-A-Strahlung wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv und wird deshalb bei der Behandlung der Psoriasis eingesetzt. Insofern verschaffen Solarium und Sonne Psoriasis-Patienten auch eine gewisse Linderung. Außerdem wird UV-Strahlung für die körpereigene Produktion von Vitamin D benötigt. Gerade im Winter, da sich die Sonne seltener blicken lässt, ist ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel enorm wichtig.
Aber: Bei Neurodermitikern wirken sich Hitze und Schwitzen eher ungünstig aus. Außerdem können übermäßige Sonnenbäder und Solariumgänge die Haut schädigen und Hautkrebs begünstigen. Gerade sehr empfindliche Typen mit heller Haut, blauen Augen und roten oder blonden Haaren haben eine maximale Eigenschutzzeit von 5-10 Minuten. Setzen sich diese darüber hinaus ohne Schutz der UV-Strahlung aus, kommt es zu Sonnenbrand und die Gefahr einer langfristigen Schädigung der Haut nimmt zu.
6. In den Nächten juckt es besonders stark
Auch das ist – leider – korrekt. Der körpereigene Kortisonspiegel, der die Symptome tagsüber reguliert und lindert, sinkt in der Nacht ab. Schweiß und Wärmestau verstärken den Juckreiz zusätzlich. Achten Sie deshalb bei Ihrer Bettwäsche und Ihren Schlafanzügen auf möglichst atmungsaktive, glatte und leichte Materialen.
7. Die Luftfeuchtigkeit spielt keine Rolle?
Im Gegenteil: Gerade bei trockener Haut ist es wichtig, in Räumen für eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent zu sorgen. Da kalte Luft extrem trocken ist, sollten Sie vor allem an eisigen Wintertagen und bei sehr niedrigen Außentemperaturen nur kurz lüften. Aber auch sonst sollten Sie lieber regelmäßig stoßlüften, denn für einen längeren Zeitraum das Fenster öffnen, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Eigene Verdunster und Zimmerpflanzen können eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit ebenfalls unterstützen. Messen Sie die Luftfeuchtigkeit bei Ihnen zuhause doch einmal mit einem Hygrometer.
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